Kürzlich sprachen wir über sogenannte digitale Antriebe in der Welt der Elektrofahrräder und wie sie die Zukunft der zweirädrigen Mobilität gestalten könnten. Im Wesentlichen machen diese Arten von Elektroantrieben eine physische Verbindung zwischen den Pedalen und den Rädern überflüssig und nutzen komplexe Systeme - manchmal sogar KI - um die Kraftübertragung auf das Rad anzupassen.
Einer der größten Namen in der Welt des Radsports hat jedoch gerade seine eigene digitale Antriebstechnologie vorgestellt. Look Cycle, eine bekannte französische Marke in der Welt des Radsports, hat sich mit dem französischen Spezialisten für aktive Mobilität Cixi zusammengetan, um das sogenannte PERS-System zu entwickeln. Das Pedaling Energy Recovery System (PERS) wurde entwickelt, um die herkömmliche Schaltung mit Kette und Riemen zu ersetzen, und nutzt modernste Technologie, um eine nahtlose und effiziente Fahrt zu ermöglichen. Dabei analysiert ein komplexer Algorithmus jeden einzelnen Pedaltritt und leitet die Energie an den Elektromotor weiter, wobei auch andere Variablen (z. B. Gelände, Steigung und Geschwindigkeit) berücksichtigt werden.
Auf der Ebene des Motors verfügt das System über eine stufenlos verstellbare Nabe, so dass keine Gangschaltung erforderlich ist. Noch interessanter ist, dass das System in der Lage sein soll, den Motor auch bei leerer Batterie mit Strom zu versorgen, solange der Fahrer weiter in die Pedale tritt - obwohl ich mir nicht ganz sicher bin, wie das funktionieren soll. Es überrascht nicht, dass das PERS mit einer proprietären mobilen App verbunden ist, die es dem Fahrer ermöglicht, die Leistung des Systems durch eine Auswahl von Fahrmodi weiter zu optimieren. Außerdem ist das System mit einer regenerativen Bremse ausgestattet, die bei längeren Fahrten für zusätzliche Reichweite sorgt.
An diesem Punkt müssen wir unterscheiden, was tatsächlich in der realen Welt produziert werden kann, denn der mit Jargon gefüllte Wortsalat verspricht sicherlich eine Menge. Als Beweis für das Konzept präsentierten Look und Cixi das Rover 45, ein Elektrofahrrad mit PERS-Technologie. Wie der Name schon sagt, handelt es sich um ein Pedelec, das Geschwindigkeiten von bis zu 45 Stundenkilometern erreichen kann. Das PERS ist mit einem 700-Wattstunden-Akkupaket im Sitzrohr verbunden, während der Generator im Tretlager untergebracht ist und die Energie an einen Hinterradnabenmotor weiterleitet.
Dank dieses Aufbaus kann das Fahrrad eine Vielzahl von Formen und Konfigurationen annehmen, obwohl das Rover 45 eher wie ein Standard-Pendler-E-Bike aussieht. Look und Cixi weisen darauf hin, dass das PERS Ihr Fahrrad in eine wartungsfreie Mobilitätsoption verwandelt, da Sie sich nie um die Reparatur oder Schmierung einer Kette, die Einstellung Ihrer Schaltung oder den Austausch abgenutzter Riemen kümmern müssen.
Wie ich bereits in meinem früheren Artikel über digitale Antriebe erwähnt habe, ruft diese Technologie bei mir und vermutlich auch bei vielen anderen Menschen eine gewisse Skepsis hervor. Die Eliminierung der physischen Verbindung zwischen Pedalen und Rädern hat sicherlich bei bestimmten Fahrrädern ihre Berechtigung, aber im Großen und Ganzen bin ich sicher, dass die meisten Radfahrer beruhigt wären, wenn sie wüssten, dass sie ihr E-Bike im Falle einer elektrischen Störung wie ein normales Fahrrad nach Hause fahren könnten.